Geschichte

Die Historie und bedeutende Meilensteine der Freiwilligen Feuerwehr Ebersdorf

  • 1869: Gründungsversammlung im Gashof „Zum Löwen“: 20 wackere Bürger gründen eine Freiwillige Feuerwehr Ebersdorf unter Reinhold Reuschel
  • 1871: Die Freiwillige Feuerwehr weist 35 Mitglieder auf
  • 1874: Erster Großeinsatz: altes Kammergut und drei Bauerhof wurden fast völlig vernichtet
  • 1875: Anlieferung einer Landspritze aus Leipzig
  • 1894: 25-jähriges Jubiläum mit Umzug und Festball im Gasthof „Zum Löwen“
  • 1911: Ortsbrandmeister Wilhelm Vetter verstorben; Nachfolger wurde Max Becher
  • 1919: Am 8. Juli verstarb der Gründer der Ebersdorfer Fw Reinhold Reuschel im Alter von 88 Jahren
  • 1922: Zusammenlegung der Ortsgemeinde und der Brüdergemeine und Vereinigung beider Feuerwehren
  • 1932: Die Freiwillige Feuerwehr Ebersdorf zählt nun 40 Mitglieder; Wechsel des Ortsbrandmeisters, Max Becher übergibt seine Funktion an Walter Franz
  • 1935: von 900 Einwohnern hat die Freiwillige Feuerwehr 46 Mitglieder, die Pflichtfeuerwehr 45 Mitglieder
  • 1945: Nach Kriegsende übernahm Kurt Franz von seinem Vater die Funktion des Wehrleiters für ein Jahr
  • 1946: die erste Feuerwehrversammlung nach dem Krieg, im Café „Heinz“: als neuer Wehrleiter wurde Walter Becher gewählt
  • 1951: Erneuter Großbrand in Ebersdorf: der ehemalige Marstall mit Kino- und Theatersaal fällt den Flammen zum Opfer
  • 1954: Der Bäckermeister Walter Franz jun. übernimmt die Wehrleitung für ein Jahr
  • 1955: Kamerad Gerhard Rosenkranz wird neuer Wehrleiter der Ebersdorfer Feuerwehr
  • 1974: neuer Wehrleiter wird Kamerad Günther Rauh der auch als Ortsbrandmeister tätig war
  • 1994: Kamerad und Stadtbrandmeister Hartmut Wöckel wird zum Wehrleiter gewählt
  • 2010: nach dem Rücktritt von H. Wöckel als Wehrleiter übernimmt Kamerad Jürgen Franz, der gleichzeitig stellv. Stadtbrandmeister der Stad Saalburg-Ebersdorf ist, den Posten des zukünftigen Wehrleiters
  • 2015: nach nur 5 Jahren wird der aktuelle stellv. Wehrleiter und Gerätewart Alexander Pinske zum neuen Wehrleiter gewählt

Auszug zur Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Ebersdorf

Im Jahr 1869 machte sich der angesehene Bürger Reinhold Reuschel, damaliger Bürgermeister der Gemeinde Ebersdorf zum Sprecher der Bürger, im Ort eine Feuerwehr zu gründen.
Es war am 13. März 1869. Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr erfolgte im Gasthof „Zum Goldenen Löwen“. Anwesend waren die verschiedensten Einwohner, darunter 20 wackere Bürger, die als Mitglieder der Feuerwehr beitraten.
In der Gründerversammlung ging es um die Beschlußfassung über die Gründung einer Wehr, um die Einteilung der Wehr, die Wahl des Obmannes und den Entwurf eines Statues.
Die Schar beherzter Männer, die die Gründung vornahmen, bekämpfte von nun an mit bescheidenen Löschmitteln Brände aller Arten. Es erfolgten regelmäßige Ausbildungen und Übungen und die Zahl der Mitglieder wuchs ständig. Zur Ausrüstung trugen manche Ebersdorfer mit bei. Oft wurden nur wenige Groschen gespendet.
In der Hauptversammlung am 16. Oktober 1869 wurde einstimmig beschlossen, den Dienst auch bei auswärtigen Bränden zu übernehmen.

Schon im Jahr 1870 musste die Wehr zu Brandeinsätzen auswärts ausrücken, wie z.B.  nach Gräfenwarth, Schönbrunn, Friesau, Helmsgrün oder Wurzbach.
Am 22. Februar 1888 beschloss der Gemeinderat mit dem Gemeindevorstand ein Ortsstatut über die Organisation und Dienstpflicht. Es wurde eine Freiwillige und eine Pflichtfeuerwehr festgelegt. Danach war jeder männliche Bürger vom 18. bis zum 60. Lebensjahr, soweit körperlich in der Lage und nicht aus anderen Gründen befreit, verpflichtet, Feuerwehrdienst zu leisten.
1889 gehörten der Frewilligen Feuerwehr 39 und der Pflichtfeuerwehr 23 Mitglieder an. Im Jahr 1925 betrug laut Statistik die Mannschaftsstärke 52 Kameraden, denn nach der Zusammenlegung der Brüdergemeine mit der Ortsgemeinde zu einer politischen Gemeinde – sie trat am 01. April 1920 in Kraft – haben sich ach die Wehren allmählich vereinigt.
Während des zweiten Weltkrieges wurden, nachdem die meisten Kameraden der Wehr als Soldat an der Front standen, die Reihen gelichtet. 

Aus eigener Kraft wurde 1958 ein Feuerwehrgerätehaus mit Schlauchtrockenturm errichtet. Im Jahre 1963 erfolgte die Gründung der Frauenlöschgruppe. Sie bildete ein gutes Kollektiv. Schon 1968 nahm sie an einem Bezirksausscheid teil, und unter den elf Frauenlöschfruppen des Bezirkes belegten die Feuerwehrfrauen aus Ebersdorf einen ausgezeichneten zweite Platz.
Als erster Kommandant der Wehr fungierte von der Gründung an der damalige Bürgermeister Reinhold Reuschel. Ihm folgten der Organist Wilhelm Vetter bis 1911, dann der Schlossermeister Max Becher bis 1932, Bäckermeister Walter Franz sen. bis 1945, Angestellter Kurt Franz bis 1946, dann Schlossermeister Walter Becher bis 1954. Es folgten Bäckermeister Walter Franz jun. bis 1955, Müllermeister Gerhard Rosenkranz bis 1974 und seit 1974 der bereits im Ruhestand befindliche Gemeindearbeiter Günther Rauh der als Ortsbrandmeister tätig war.
Seit dem Jahr 1994 war dann Kamerad Hartmut Wöckel der Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Ebersdorf.

Historische Brände seit dem Bestehen der Ebersdorfer Feuerwehr

Am 01. Oktober 1874 ist in den Abendstunden das Kammergut völlig abgebrannt. Weiterhin fielen der mit dem Kammergut in Verbindung stehende Pferdestall und drei Bauernhöfe in Asche. Auch das Schloß, welches in der Nähe vom Kammergut stand war in Gefahr. Für die Ebersdorfer Feuerwehr mit den vielen Feuerspritzen aus der Umgebung, war es ein großer Einsatz.
1884 brannte es am 17. September ein in der Nähe des Schlosses an der Straße gelegenes Bürgerhaus, ohne daß das Feuer weiter um sich griff und Schaden anrichtete. Es muß das Haus an der heutigen Hauptsraße Nr. 5, gegenüber dem Pfarramt gewesen sein. Von der herbeigeeilten Feuerwehrmannschaft wurde die alte Spritze am Schloßbrunnen und gleich darauf die neue Landspritze am Küchenteich hinter dem Schloß aufgestellt.

1908, in der Nacht vom 17. und 18. November wurde die Feuerwehr zur Bekämpfung eines in den Stallgebäuden der Schallerschen Mühle (heute steht hier die Ruhmühle Ebersdorf, der Fam. Rosenkranz) ausgebrochenen Schadenfeuers alarmiert. Sie waar schnell am Brandherd, und es gelang unter Beihilfe der Feuerwehr der Brüdergemeine, das Feuer zu dämpfen und ein Übergreifen auf das Wohnhaus zu verhindern. Die herbeigeeilten Spritzen aus Röppisch, Zoppoten, Lobenstein, Schönbrunn und Friesau brauchten nicht mehr eingesetzt zu werden.
Am 10. November 1911 brannte früh um halb 4 Uhr morgens das gegenüber dem Hotel und Gasthof „Zum Löwen“ liegende Haus mit Scheune, in welchem zwei Familien wohnten. Als die Feuerwehren ausrückten, standen die Gebäude bereits n vollen Flammen. Die Familien konnten nur das nackte Leben retten. Von den Nachbarfeuerwehren eilten herbei: Zoppoten, Röppisch, Friesau und Schönbrunn.

1913 wurde die Feuerwehr Ebersdorf am 03. Juli mit einigen Wehren aus der Umgebung zur Bekämpfung eines Brandes im Hotel und Gasthof „Zur Krone“ (Besitzer Walther Löscher) alarmiert. Näheres über den Brand ist leider nicht bekannt.
1919 wurde in den Nachmittagsstunden des 23. April durch rasches Eingreifen der Wehr und Einwohner ein größerer Waldbrand am Hartmannsberg noch vor seiner weiteren Ausdehnung erstickt. Der Brand war durch Kinder hervorgerufen worden, die mit Streichhölzern gespielt hatten.
Am 02. Februar 1930 brannte die Schallersche Mühle, an deren Stelle die heutige Ruhmühle Rosenkranz steht, ab. Einige Nachbarfeuerwehren mit dem Kreislöschzug aus Lobenstein waren mit an der Brandstätte tätig.

1951 fiel in den Abendstunden des 08. Februar der fürstliche Marstall mit dem erst eingerichteten Kino- und Theatersaal den Flammen zum Opfer. Dieser Großbrand ging in die Geschichte von Ebersdorf ein. Das Feuer brach im Maschinenraum der mit untergebrachten Holwarenfabrik aus. Innerhalb von 15 Minuten brannte die etwa 70 Meter lange Reithalle und der Kino- und Theatersaal. Durch starke Hitze- und Rauchentwicklung konnte nur ganz wenig Mobiliar der im Vordergebäude wohnenden Familie gerettet werden. Starker Funkenflug brachte die in unmittelbarer Nähe gelegenen Häuser und Scheunen in Brandgefahr. Der Feuerschein war weit zu sehen. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr Ebersdorf sowie der später eintreffenden Wehren aus Schönbrunn, Lobenstein, Zoppoten, Pöritzsch, Friesau, Wurzbach und des Kreisberufslöschzuges Saalburg, konnte die Ausdehnung des Feuers eingedämmt werden.

Das war schon ein schwerer Tag für die Ebersdorfer Einwohner, denn sie hatten mit einem Schlag ein Haus verloren, wo sie beim Besuch von Film- und Theaterveranstaltungen oft Entspannung und Erholung gefunden hatten. Drei Jahre später, am 21. Februar 1954, wurde das an gleicher Stelle neu errichtete Kulturhaus (heute Bürgerhaus) eingeweiht.

1966 kam es in den Nachmittagsstunden des 20. Dezembers im Anwesen von Heinrich Leich in der Parkstraße zu einem Brand. Das Feuer brach in der Scheune aus und griff auf den gesamten Gebäudekomplex über, wobei auch das Anwesen des Nachbarn betroffen wurde. Es war ein großer Brandschaden, weil Kinder in der Scheune mit Streichhölzern und Wunderkerzen hantierten. Zum Einsatz kamen außer der Feuerwehr Ebersdorf die Wehren aus Lobenstein und Wurzbach.

Bei jedem der Brände zeichneten sich die Feuerwehrmänner Ebersdorfs und deren Generationen durch höchsten Einsatz aus und retteten, was zu retten war.

Im gesellschaftlichen Leben Ebersdorfs ist die Mitarbeit der Kameraden beachtlich. Die Feuerwehr ist aber auch in der Lage, bei der Lösung anderer Aufgaben zu helfen. Dies zeigen viele Einsätze in der Vergangenheit.

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