Insektennest: Ein Fall für die Feuerwehr?

In erster Linie stellen unsere Bienen, Wespen und vergleichbare Insekten keine Gefahr dar. Ihre Stiche können schmerzhaft sein, sind jedoch in der Regel nicht weiter gefährlich. Lediglich Menschen mit einer Insektengiftallergie können schwere, gesundheitliche Folgen zu erwarten haben.

Prinzipiell üben die o.g. Insekten eine wichtige Stellung in unserer Natur aus. Sie bestäuben z.B. eine Reihe von wichtigen Pflanzen. Weiterhin stehen Wespen unter einem allgemeinen Schutz. Andere Arten hingegen sogar unter einem besonderen Schutz. Die Entfernung der Nester darf also ohne einen triftigen Grund nicht durchgeführt werden!

Die Feuerwehr rückt zu Wespennestern u.a. nur dann aus, wenn eine konkrete Gefahr vorliegt. Zum Beispiel wenn sich Personen unzureichend gegen die Insekten schützen können oder auch unter einer bestätigten Insektengiftallergie leiden.

Wissenswertes über Wespen und Hornissen

Die Nester der in Staaten lebenden mitteleuropäischen Wespen, Hornissen und Hummeln sind immer einjährig. Im Spätsommer wachsen junge Königinnen und Männchen heran, die zum “Hochzeitsflug” die Nester verlassen. Die Männchen sterben nach der Paarung, die Jungköniginnen suchen sich außerhalb des Nestbetriebs geschützte Überwinterungsplätze.

Die alte Königin und ihre Arbeiterinnen sterben im Herbst. Die verlassenen Nester können dann gefahrlos beseitigt werden. Im folgenden Jahr werden diese nicht mehr bezogen. Bei vorsichtiger Annäherung an Nester und mit der Bereitschaft, innere Vorbehalte und Vorurteile zu überwinden, können sich interessante Beobachtungsmöglichkeiten bieten. Ein Wespenvolk zählt etwa 1.000 Tiere. Ein Hornissenvolk kommt auf etwa 300 Tiere. Zum Vergleich: Ein Bienenvolk umfasst bis zu 50.000 Tiere.

5 Sicherheits-Tipps für Betroffene

  • Abstand von etwa 2 bis 3 Meter halten sowie in diesem Bereich Erschütterungen und das Versperren der Einflugschneise vermeiden.
  • Kinder von Nestern fernhalten.
  • Niemals mit Gegenständen in einem Nest stochern und auch keine Wasserschläuche auf Nester richten.
  • Tiere im Nestbereich nicht anatmen.
  • Niemals eigene Bekämpfungsaktionen versuchen, beispielswiese Ausschwemmen, Ausbrennen oder Chemikalien einsetzen.

Verhalten bei Insektenstichen

Für gesunde Menschen ist ein Stich zwar lästig, aber nicht gefährlich. Selbst nach zahlreichen Stichen sind keine Vergiftungen mit eventuell tödlichem Ausgang zu erwarten. Sollte der Stachel steckengeblieben sein, diesen möglichst schnell entfernen. Achtung: den Stachel nicht mit den Fingern herausziehen, da sonst das restliche Gift aus der Giftdrüse in die Einstichstelle gedrückt wird. Stachel mit dem Fingernagel wegkratzen. Der anfängliche Schmerz nach einem Stich und die lokale Schwellung sind normale Reaktionen. Sie gehen nach einiger Zeit von selbst zurück. 

Kühlt die Einstichstelle mit Eisbeuteln oder kalten Umschlägen. Bei Stichen im Hals und Mundbereich sicherheitshalber einen Arzt aufsuchen. Das Lutschen von Eis und kalte Umschläge können Schwellungen im Hals und Mundbereich verringern. Werden Kleinkinder von Bienen, Wespen oder Hornissen gestochen, ist unverzüglich ebenfalls ein Arzt aufzusuchen. Zu kritischen Reaktionen kann es nur dann kommen, wenn Menschen auf bestimmte, in den Mischgiften enthaltene Eiweißkörper stark allergisch reagieren (Kreislaufprobleme, Herzrasen, Atemnot, Nesselsucht oder Anzeichen eines Schocks) oder der Stich in den Rachen erfolgt. Hier ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich. Allergiker sollten unbedingt ein Notfallmedikament bei sich tragen.

Unter folgendem Link finden Sie weitere Informationen zum Verhalten bei Wespen & Co:
Tipps zum Umgang mit Wespen